Samstag, 29. September 2012

PCAction - ein Nachruf

Liebe Trauergemeinde, heute nehmen wir Abschied von der PCAction. Lassen Sie mich mit ein Paar Worten das Leben und Sterben dieses Magazines Revue passieren.


Es war ein kalter Februar als die PCAction das Licht der Welt erblickte. Die kleine Schwester der großen PCGames wurde von 3. Mutigen Redakteuren erschaffen, namentlich: Alexander Geltenpoth, Christian Müller und Christian Bigge. Die dem Heft viele Monate und Jahre treu blieben. Jeder der Redakteure kümmerte sich um sein Lieblingsgenre. Christian Müller war für Interaktive Filme, Action, Adventure und Flugsimulationen zuständig, während Herr Bigge für Wirtschaftssimulationen, Sport und Rennspiele zuständig war. Alexander Geltenpoth war dann für den Rest, Namentlich Rollenspiel und Strategiespiele zuständig.

Schon damals unterschied man sich zur großen Schwester mit mehr Witz im Trockenen Magazinalltag. So gab es eine „Etwas andere Hitparade“ wo diverse Eigenschaften von Spielen in eine Tabelle gebracht wurden. Auch die Leser selbst wurden in die Heftarbeit mit einbezogen, In ganz Deutschland kümmerten sich Freiwillige um die Tipps und Tricks. Unter anderem auch ein Thilo Bayer der Später für einige andere Hefte arbeiten sollte.

Durch den Umstand das die PCAction am 3. Mittwoch des Monats erschien, also eine Woche vor der Konkurrenz hatte man oftmals den Vorteil Top Titel bereits als erstes im Test zu haben. Während man bei der Konkurrenz noch warten musste. Da es kein Internet gab war dies ein gravierender Vorteil.

Die PCAction wurde älter und auch Umfangreicher, daher wurde die Redaktion vergrößert. Hinzu kamen Herbert Aichinger, und Harald Fränkel. Dieser würde für die PCAction später noch eine wichtige Rolle spielen. Trotzdem erreichten die 5. Redakteure dass die PCAction Heftumfänge bis zu 264 Seiten hatten.

3. Jahre nach ihrer Geburt bekam die PCAction ein völlig neues Aussehen verpasst, ein Jungfräuliches Weiß machte sich auf dem Cover breit, sicher nicht ganz so Jungfräulich war hingegen das Covergirl das nun viele Jahre das Heft zieren sollte. Auch die Redaktion war mittlerweile angewachsen. Um Christan Sauerteig und Joachim Hesse, der ebenso noch sehr wichtig für die PCAction sein würde.

Im Jahr 2003, Christian Müller hatte das Magazin verlassen bürgerte sich immer mehr ein Derber Humor mit Witzen Tief unter der Gürtellinie ein. Den Lesern schien es zu gefallen denn die PCAction verkaufte sich sehr gut. Immerhin war der Stil eine komplette Abwechslung zu den anderen eher Seriösen Magazinen. Dies wurde in den nächsten Jahren auf die Spitze getrieben, nicht nur die Spiele wurden veralbert, auch die Leser.

Allgemein setzte dann auch die Printkrise ein und machte auch vor der PCAction und der großen Schwester PCGames nicht halt. Die Mutter Computec musste nun kleinere Brötchen Backen, ergo mussten PCAction und PCGames sich fortan ein Zimmer Teilen. In Folge dessen Infizierte sich PCAction mit der Krankheit „Einheitsredaktion“ genau wie die große Schwester PCGames. Dadurch wurden auch die 2. Führenden Köpfe der PCAction vor dir Tür gesetzt, Fränkel und Hesse wurden Zwangsbeurlaubt und durften nur noch ihren Persönlichen kram aus der Redaktion holen. In Folge dessen verlor die PCAction immer mehr an Eigenständigkeit und Lesern. Abfälle von 22% waren an der Tagesordnung. Bis Computec den Titel schließlich aus der IVW Auswertung nahm, bei zuletzt 28000 Lesern. Wo die PCAction rumdümpelt kann man nur vermuten. Weit unter 20000 Lesern ist aber Realistisch. Die aktuelle Ausgabe besteht nur aus Vorschau Artikeln und Tests die quasi Wortgleich auch in der PCGames zu finden sind, eigene Rubriken oder Texte sucht man auf den nur noch 114 Seiten vergebens.

Nun liebe Trauergemeinde, die PCAction ist sicherlich noch am Leben, aber nur weil sie durch Maschinen am Leben erhalten wird, ihr Gehirn hingegen hat die Arbeit komplett eingestellt. Es wird Zeit das endlich jemand den Stecker zieht damit das dahinsiechen ein Ende hat. Wer tut uns den gefallen?