Dienstag, 20. Juli 2010

Mofa Racer aka Moped Simulator







Mofa Racer aka Moped Simulator
Hersteller: VIS-Games
Erschien: 2008 (als Mofa Racer) 2009 (als Moped Simulator)
Hardware: 1 GhZ CPU, 256 MB Ram, 500 MB HDD, DirectX9 kompatible GPU
Wertung: 1/10
USK: Ohne Altersbeschränkung

Testumgebung:
AMD Turion X64, 1,4 GhZ, 512 MB Ram, ATI Radeon 1100 Mobile (Ruckelfrei bis 1600x1200)

Mofas waren jedenfalls zu meiner Zeit der Traum aller Jungs. Folglich hatte auch jeder sofort eine, sobald die Fahrerlaubnis machbar war – ergo: mit 15. Auf diese Zielgruppe schielt man scheinbar bei Media Verlag mit dem Titel „Mofa Racer“.

Entwickelt wurde das Spiel von VIS Games, die vorher schon Hits wie „Waldmeister Sause“ und diverse „Moorhuhn“-Klone veröffentlicht haben – sind also nicht völlig unbekannt, aber viele Spieler würden die Titel nicht mal unter Zwang anfassen. Ob das mit „Mofa Racer“ anders sein wird, ist doch arg zweifelhaft.

Gesteuert wird aus der Third-Person-Ansicht von hinten. VIS hat die Steuerung wohl absichtlich einfach gehalten – mehr als die Pfeiltasten braucht man nicht. Beim Druck auf die Bremse möchte man allerdings gleich mal den nächsten KFZ-Sachverständigen fragen, wofür ein Mofa einen Rückwärtsgang brauchen könnte. Ja, richtig gelesen! Die Mofas in dem Spiel können rückwärts fahren!

Auch sonst bemerkt man schon nach wenigen Sekunden gravierende Mängel. Erst mal ist das Streckendesign haarsträubend. Bei 3 der 6 Strecken (Parkhaus, Innenstadt, Einkaufszentrum) gibt es dermaßen viele Hindernisse, dass man ständig an denen hängen bleibt. Leider ist auch nicht abschätzbar, in welchem Abstand man diese passieren kann ohne dran kleben zu bleiben, denn dieser ist je nach „Einschlagwinkel“ unterschiedlich. Die 3 offenen Strecken sind allerdings auch nicht besser designt. Industriegebiet, Park und Landstraße sind so „offen“, dass man mit dem Mofa Abkürzungen durch die Prärie nehmen kann. Hierbei muss man aber, wie auf den „Innenstrecken“ , aufpassen, dass man nicht vor Mülltonnen, Heuballen oder Pfosten fährt, denn an denen bleibt man ebenso gerne hängen. Auch die KI der Gegner leidet unter dem Problem; diese bleibt genauso wie der Spieler oftmals hängen. Aber hier waren die Programmierer sehr schlau: die Mofas der Gegner sind schneller(!) als das eigene. Egal, welches der Vier man nimmt – man ist immer der Langsamste. Da sich auch der Schwierigkeitsgrad nicht anpassen lässt, ist es kaum möglich, zu gewinnen – besonders auf den Indoor-Strecken.

Etwa ein Jahr später versuchte Media Verlag, auf den fahrenden „Simulator-Zug“ aufzuspringen und veröffentlichte das Spiel unter dem Namen „Moped Simulator“ einfach noch einmal – bis auf die Verpackung änderte sich gar nichts. Aber für solche Aktionen ist der Verlag ja bekannt.

Fazit:

Die eigentlich nette Idee total in den Sand gesetzt. Uralt-Grafik, dazu noch ein nerviger Musiktrack, der wohl dazu geeignet ist, rumlungernde Jugendliche zu vertreiben. Dann noch wirklich schlecht designte Strecken und eine der dämlichsten KIs, die mir seit langem untergekommen sind. Ein gutes Beispiel, wie Spieldesign nicht aussehen soll, aber vermutlich war die Devise billig, billiger, am billigsten. Ironischerweise will das Spiel die aktuelle DirectX 9-Version. Ist nur fraglich, wofür! Selbst DOS-Spiele bieten bessere Grafik.








Die offiziellen Screenshots sind massiv manipuliert, wie hier schön zu sehen ist. Rechts ein offizieller von der VIS Games Homepage, links einer aus dem Spiel.
Bezug: Ist noch offiziell im Handel als „Moped Simulator“ für ca. 10 € zu haben.

1 Kommentar:

  1. wenn man ein moped zum anstarten rückwärts anrennt dreht sich die kubelwelle in die andere richtung und man kann rückwärts fahren XD

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