Mittwoch, 28. Dezember 2016

Werksbrandschutz – Die Simulation / Berufsfeuerwehr Die Simulation





Hersteller: VIS Games / UIG
Erschien: 2016
Hardware: Dualcore 2,8 GHz, 4 GB RAM, 512 MB Grafikkarte, 1 GB HDD,
Wertung: 2/10
USK: Freigegeben ab 0 Jahren






Unter den Berufssimulationen sind die „Feuerwehr“ Simulationen immer noch die beliebtesten. Zwei im Jahr 2016 neu Erschienen sind „Berufsfeuerwehr: Die Simulation“ und „Werksbrandschutz – Die Simulation“.

Stock im Hintern! (Werksfeuerwehr Simulator)
Beide kosten aktuell 14,99 € befinden sich also im Niedrigpreissegment. Was einen Feierabendgrisu vielleicht dazu verleiten mag direkt beide zu Kaufen. Nur gibt’s da ein Problem, beide Spiele sind im Grunde das gleiche. Zwar spielt eines auf einem Fabrikgelände (Werksbrandschutz) und das andere auf einer Feuerwache einer (sehr sehr) kleinen Stadt. (Berufsfeuerwehr) aber selbst die Dialoge im Tutorial sind die selben. Auch die Einsätze sind großteilig gleich. Mülltonnenbrand, Gebäudebrand finden sich in beiden Titeln, selbst die Fahrzeuge sind die gleichen

Abstrakte Kunst (Werksfeuerwehr Simulator)
Dazu kommt noch, beide Spiele basieren auf dem etwas älteren Titel „Feuerwehr 2014- Die Simulation“ welches aber in allen bereichen besser ist als die beiden Vertreter. So etwas wie Kollissionsabfrage kennen beide aktuellen Spiele nicht. Kameraden gehen munter durch geschlossene Türen. Zudem können diese Teleportieren und tauchen mal ganz woanders auf als sie Vorher waren. Nicht das dies einen Untscheid macht, es sehen eh alle Charaktere gleich aus. Im Gegensatz zu „Feuerwehr 2014“ dort gibt es mehrere (sogar weibliche) Charaktermodelle. 


Der durch die Tür geher (Berufsfeuerwehrsimulator)
Die Löscheinsätze ähneln sich alle sehr, entweder schließt man den Schlauch ans Fahrzeug an, oder an einen Verteiler. Manchmal braucht man Atemschutz, manchmal nicht. Wichtig ist nur das man sein Fahrzeug in Schuss hält, also Betanken, Reifendruck etc. Allerdings geht dies nicht per Knopfdruck. Jeglicher Schritt muss einzeln ausgeführt werden. Was zwar realistisch ist, aber nicht gerade den super Spass macht. Zumal auch hier ständig Clippingfehler auftauchen, so kann man durch Passanten und diverse andere Gegenstände fahren. Straßenschilder hingegen führen zu einem Totalstop. Genau wie Bäume. Machen aber lustigerweise keine Beschädigungen am Fahrzeug. Zum Glück. Denn die Fahrzeuge fahren sich wie auf Seife. Selbst ein schweres Tanklöschfahrzeug steuert sich wie ein Einsatzleitfahrzeug, was ein Golf sein soll. Etwas realismus wäre da schon schöner gewesen.

Man beachte das hässliche Häschen (Berufsfeuerwehrsimulator
Ironischerweise ist sogar die Grafik beim 2014er Titel die deutlich bessere. Sowohl „Werksbrandschutz“ also auch „Berufsfeuerwehr“ bestechen durch grauenhafte Texturen, miese Animationen, die Feuerwehrkollegen laufen herum als hätten sie ein Rohr im Hintern und auch die Feueranimationen sind grauenhaft. Würden die beiden Titel auch auf betagten Rechnern laufen wäre das Entschuldbar, aber die höchste Auflösung ruckelt selbst auf Core i7 mit aktuellen Grafikkarten schon mal beträchtlich vor sich hin, ohne irgendwie halbwegs aktuell auszusehen.


Fazit:

Beide Spiele basieren auf einem wesentlich älteren Titel, sehen dafür aber weder besser aus, noch spielen sich irgendwie besser. Ganz im Gegenteil. Jederzeit muss man damit Rechnen das, dass Jahr 2010 anruft und seine Grafik wieder haben will. Sprachausgabe die das Originalspiel noch hatte, wurde Wegrationalisiert. Charaktermodelle? Braucht niemand, Abwechslungsreiche Einsätze? Ha! Niemand braucht so was. So in etwa muss wohl die Diskussion bei den Entwicklern gelaufen sein. Hauptsache die Packung sieht hübsch aus. Angesehende Feuerwehrmänner/Frauen sollten da lieber zum wesentlich älteren „Feuerwehr 2014“ greifen. Oder gleich zur Fire Department Serie.

Bezug:

Gibt es aktuell im Einzelhandel. Für 12,99 € bis 14,99 €-
Zum Vergleich: Feuerwehr 2014
Deutlich bessere Grafik bei einem älteren Titel, auch selten.

Montag, 17. November 2014

Halo Master Chief Collection

Knapp 14 Jahre ist es her das Halo 1 erschien, 10 Jahre ist es her das Halo 2 erschien, wie schon damals bei Halo 1 dachte man wohl bei Microsoft das es auch hier Zeit wäre für zu mindestens eine neue Grafik. Da auch gleich eine neue Konsolengeneration anstand packte man schlicht alle 4. Teile der Hauptserie in ein Paket eben für diese Xbox One. ODST, Reach und Wars finden sich nicht in dieser Sammlung.

Für Teil 1 nahm man kurzerhand die Anniversary Edition, welche zwar vom Level Aufbau und Story dem ersten Teil entspricht, spielerisch aber nicht. Das Spiel basiert auf Halo Reach und benutzt daher auch dessen Spielmechanik, besonders beim Fahrzeug und Waffenhandling fällt dies stark auf. Selbst wenn man auf die enthaltene "Classic" Fassung umschaltet geht es nur zur alten Grafik zurück. Zudem haben die Entwickler auch geschlampt, es gibt im Spiel einiges an unsichtbaren Wänden, oder "Löcher" in der Level Struktur wo man dieser entkommen kann und sich außerhalb befindet, welche im Original nicht vorhanden waren.
 
Auch der Mehrspielermodus basiert auf Halo Reach, und sich damit komplett anders spielt als das Ursprüngliche spiel. Das Remake wurde ganz mit einigen wenigen neuen Lichteffekten ausgestattet, dies fällt aber wirklich nur auf wenn man beide Versionen direkt nebeneinander halten würde. Lediglich die Auflösung wurde auf 1080er HD gebracht. Leider trüben Microruckler vor allem in den Zwischensequenzen den Spielspass doch etwas. Zudem merkt man Halo auch Spieltechnisch sein alter an, man ist immer wieder versucht auf die Sprinttaste zu drücken, die es im Spiel aber nicht einmal gibt. Spartans mit 500kg Panzerung sind eben keine Sprinter.

Waren sie zu mindenstens damals nicht. Neu ist ebenfalls die Spracherausgabe des Master Chiefs, diese allerdings ist kaum besser als die alte, zudem ziemlich Gewöhnungsbedürftig und passt nicht annähernd zu den anderen teilen. Auch sind viele Videos nicht mehr wirklich Lippensynchron, waren sie ursprünglich auch nicht, aber in dieser Remastered Version ist dies noch schlimmer geworden
Auch Halo 3 und 4 wurden nicht oder nur extrem wenig überarbeitet, neben der höheren Auflösung und einer höheren Framerate sucht man Änderungen vergeblich, bei Halo 4 gibt es zudem einige Lichteffekte, wobei hier stellenweise doch ziemlich übertrieben würde, in bestimmten Szenen überstrahlen diese Effekte einfach alles und man erkennt nicht mehr viel. Trotzdem ist Halo 4 der grafisch beste Titel im Paket, noch vor Halo 2.

Halo 2 bekam eine Komplettüberarbeitung. Naja komplett ist übertrieben lediglich die Grafik wurde erneuert, der Rest blieb unangetastet. Zudem basiert das Spiel wohl auf dem Original Halo 2, wurde also nicht über einen neueren Teil drüber gestülpt wie Halo 1. Das erkennt man vor allem daran dass sich Halo 2 auch wie Halo 2 spielt, und nicht völlig anderes Fahrzeughandling bietet.

Zwar wird Halo 2 auch als "next-Gen" Titel angepriesen, aber damit ist es nicht weit her. HD Auflösung gibt es nicht, das Spiel läuft mit etwas reduziertem Auflösen. Auch die Innenlevels können nicht überzeugen, lediglich bei den Aussenleveln zeigt die Engine etwas ihre Muskeln, diese sahen aber auch schon im Original sehr gut aus. Immerhin lässt sich jetzt auch Details ausmachen die man im Ursprungsspiel nicht sah. Bei der Unterwasserfahrt der Gondeln z.b. lässt sich jetzt wirklich erkennen das man durch Ruinen "schwebt" und nicht nur durch undefinierbare Blöcke. Auch der Sound wurde überarbeitet, die Waffen klingen jetzt wirklich nach echten Waffen, und nicht mehr wie Digital erzeugt. Ebenfalls wurde die Musik überarbeitet, leider mit eher durchschnittlichem Ergebnis, wärend einem bei Halo 2 im Original stellenweise treibende Rocknummern dem Spiel mehr Dynamik verleihen sind hier eher laue Poprock Songs verarbeitet worden. Auch ist der Sound beim Original, welches sich auf Tastendruck jederzeit aufrufen lässt seltsam kraftlos abgemischt.

Theoretisch lässt es sich auch zwischen den Videosequenzen umschalten, allerdings haben die alten Videos und die neuen, sehr gut gelungenen CGI Videos aber unterschiedliche Laufzeiten, daher funktioniert das Umschalten selten reibungslos, meist kommt dann auch der Sound nicht hinterher. Trotzdem ist das Remake durchaus gut gelungen. Auch wenn es grafisch absolut nicht mit neueren Titeln mithalten kann.

Die Halo Spiele selbst sind auch mal gar nicht das Problem an der Master Chief Collection, viel mehr stören die Vermeidbaren Unzulänglichkeiten, und die Liste derer ist lang. Zu Lang.

Erstmal benötigt das Spiel ein ca. 18 GB(!) Update dies wird automatisch geladen sobald die Xbox One am Internet hängt, da diese selbst Updates braucht hängt die bei den meisten auch am Internet. Zwar lässt sich während des Downloads, bzw. nach den ersten 250 MB schon Spielen trotzdem ist dies gerade für Leute mit "PostkutschenDSL" eine Qual. Bei 343i gibt man als Grund an das man keine zweite BD Disc dabei packen wollte damit der Spieler keine Datenträger wechseln muss, komisch bei Halo CEA war das kein Problem. Vermutlich waren die Packungen schon Produziert oder man wollte sich die Presskosten sparen. Ein Service ist das jedenfalls nicht.

Bis zum aktuellen Zeitpunkt funktioniert der Mehrspielermodus nicht einmal rudimentär. Spieler finden in den Lobbys keine Mitspieler oder müssen ewig auf diese Warten. Wenn man überhaupt mal in ein Spiel kommt ist die Verbindungsverzögerung meist so groß das an ein Spielen kaum zu denken ist, zudem sind die Spiele auch noch instabil. Dazu gibt Halo MCC auch noch falsche Statusmeldungen aus.

Aber nicht nur der Mehrspielermodus ist verbuggt. Im Testzeitraum sind Halo 1 und 2 insgesamt 12 mal abgestürzt, diese sind eingefroren und die Xbox One beendete das Spiel, was zu folge hatte das der Fortschritt im Level nicht gespeichert wurde und man ganz von vorne beginnen "durfte". Auch beim Speichern und Beenden gelangt man bei Halo 1 und 2 nicht an den letzten Kontrollpunkt sondern an den Level Start. Halo 3 und 4 liefen Problemlos, ich hatte einen Absturz bei Halo 4 mit einem Ladefehler, da aber zugleich ein Update lief und das ganze nicht zu reproduzieren war gehe ich hier von einem Zufall aus, bei Halo 1 und 2 war das nicht der Fall.

Auch gabs diverse Grafikfehler beim Wechsel von Alt auf Neu und umgekehrt. Auch diverse ruckle trübten den Spielspass immens. Einige fragwürdige Designentscheidungen kommen noch dazu. In Halo 1, 2 und 4 gibt es Terminals zu finden, diese schalten zusätzliche Videosequenzen ab die etwas zur Vorgeschichte erzählen. Für diese muss aber ein extra Programm installiert werden, welches einen jedes mal aus dem Spiel in die eigene Oberfläche befördert, in Halo 4 waren die Terminals im Spiel integriert. Dies macht viel der Atmosphäre kaputt.

Ebenfalls nicht gut gelungen ist die Synchronisation, nicht nur unter den einzelnen Spielen hier teilweise völlig andere Sprecher arbeiten, so hat der Master Chief in quasi allen teilen eine andere Stimme. Der Gebieter hat sogar nur in Halo 2 gleich 3 verschiedene Stimmen bekommen. Hier wurde wenig Arbeit investiert das wenigstens halbwegs anzugleichen.

Fazit:

Die einzelnen Spiele sind "unter der Haube" natürlich immer noch Halo, und machen trotz ihres alters durchaus Spaß. Nur das ganze Drumherum ist eine völlige Katastrophe. Der Mehrspielermodus funktioniert im Grunde gar nicht. Gerade Halo 1 und 2 sind absturzgefährdet. Die Synchronisation hätten stellenweise Hobbyentwickler besser hinbekommen und auch technisch kann Halo 2 großteilig nicht wirklich überzeugen, lediglich die Außen Level wirken sehr schön und stimmig. Halo 3 ist deutlich besser gealtert als Halo 1 und ihm tut die HD Auflösung wirklich gut. Auch Halo 4 profitiert von der hohen Auflösung und besseren Lichteffekten, auch wenn diese manchmal "Too Much" wirken. Davon ab das ein 20GB Patch ein absolutes No-go ist noch ganz abgesehen. Die MCC wirkt wie ein Fanprojekt wo sich die macher massiv übernommen haben und nicht wie ein Produkt eines großen Studios. Da ganze 4(!) Studios daran gearbeitet haben könnte man im Grunde sagen "Viele Köche verderben den Brei".

Testumgebung: 
Getestet wurde auf einer weißen Xbox One, mit allen Patches zum 14.11.2014, als Bildschirm wurde verwendet ein ASUS VW246H, verbunden über HDMI. Gespielt wurden sämtliche Einzelspielerkampagnen auf Legendär, welche auch abgeschlossen wurden. Der Mehrspielermodus funktionierte zum Testzeitpunkt nicht, so dass nur drei, nicht zu Ende gebrachte Partien auf der Uhr standen. Daher wird dieser als "Nicht funktionierend" Bewertet. 
 
Testzeitraum: 
 
7 Tage.

Ausstattung:  
 
Zu Grunde lag die Amazon exklusive MCC in der Steel box, dieser liegt kein Handbuch bei. Nur die nackte BD, eine 2 Tage Xbox Live Gold Mitgliedschaft. Ein Code für Halo Nightfall (über den Halo Channel), und die Halo 5 Beta die nächstes Jahr startet. Der Umfang ist daher eher dürftig.

Bewertung: 
 
Anmerkung, die Master Chief Collection besteht aus verschiedenen Spielen unterschiedlichen Alters, daher werden die Spiele einzeln und die MCC als Gesamtpaket bewertet. Abzüge gibt es vor allem Aufgrund der immensen Bugs und des nicht funktionierenden Mehrspielers.

                    Grafik             Sound             Spielspass            Wertung des Originals

Halo CEA:   75%               72%                81%                     78% (Abgewertet)
Halo 2 Anni: 82%               80%                86%                     96%
Halo 3:         72%               85%                85%                     85%
Halo 4:         85%               87%                79%                     79%

Mehrspielerwertung: 0% (Nicht Spielbar, daher schlechteste Wertung)

Gesamt: 67%

Urteil in Kurz: Die Spiele selbst sind gut, nur immense Bugs treiben es viel zu weit worunter der Spielspass extrem leidet.

Freitag, 18. April 2014

The 7th Guest





Hersteller: Trilobyte / Virgin Games
Erschien: 1993
Hardware: DOS: 386SX16, 2 MB RAM, 512kb Grafikkarte, CD ROM. Steam/GOG: Singlecore 1,8 GHz, 256 MB RAM, 128 MB Grafikkarte Wertung: 3/10
USK: ohne Wertung


Kuchenessen mit Geistern.
1992, die Spiele Industrie stöhnt über Raubkopien, naja gut das tut sie eh immer, aber ich muss ja den Text irgendwie anfangen. Ein Silberstreif am Horizont sollte dieses „Problem“ aber nach willen der Industrie bald beheben. Die CD-ROM! Damals unkopierbar, und Magazine wie PCGames behaupteten schon munter das sich Kopien von CDs aufgrund der Preise nie durchsetzen werden. Nie waren in dem Fall bis ca. Mitte 1995. Denn da wurden die CD-Brenner und Rohlinge bezahlbar. Allerdings brauchen die CD-ROMs auch genau so lange um sich überhaupt durchsetzen zu können.

Verteile den Kuchen


Jedenfalls 500 MB (später 650 MB und 700 MB) waren damals eine gigantische Speicherkapazität, nur wie sollte man die Füllen, Diskettenspiele waren vielleicht 10-15 MB groß, in ausnahmefällen auch mal 50 MB. Einige Hersteller gingen dazu über ihre Spiele mit kompletter Sprachausgabe auszustatten. Andere produzierten aufwendige Renderintros um wenigstens 100-150 MB voll zu machen.

Wieder andere packten ihre Diskettenspiele und eventuelle Vorgänger und Erweiterungen drauf. Spiele die wirklich für CD-ROM entwickelt worden waren mangelware. Was auch daran lag das kaum einer CD-ROM Laufwerke hatten. Diese kosteten immerhin um die 400 DM. Nur wenige Hersteller trauten sich überhaupt „CD-ONLY“ Spiele zu machen, zum einen ICOM mit ihren Sherlock Holmes Spielen und eben Trilobyte. Wo Sherlock Holmes aber durch irgendwelche billigen Kulissen stapfte wollte Trilobyte einen anderen Weg gehen. So wurde das komplette Spiel am CAD gebaut. Jeder einzelne Stuhl, Tasse, Lampe, Tür, Boden usw. wurde von Hand am Rechner konstruiert. Die wenigen Personen hingegen wurden vor einem Greenscreen gefilmt und dann in das Spiel einkopiert.

Das Damenproblem.
So schwoll das Spiel auf, aussage der Entwickler, 20 GB Rohdaten an, die komprimiert in etwa 1 GB auf 2 CDs belegte. Somit war „7th Guest“ das erste Spiel was auf 2 CDs ausgeliefert wurde. Worum geht’s überhaupt? Spielzeugmacher Henry Stauf ist Spielzeugmacher, jedes Kind das ein Spielzeug von ihm besitzt wird Krank und Stirbt. Die Seelen der Kinder gehen an „die Stimmen“ die Stauf auch sagen was er zu tun hat. Irgendwann läd Henry Stauf sich 6 Gäste ein, jeder dieser Gäste kann seinen Lebenstraum erfüllt bekommen wenn derjenige das Kind findet was sich im Haus befindet.

Im Verlaufe des Spieles erkennen einige der Gäste allerdings die niedertracht von Henry Stauf was im Endeffekt dazu führt das die Gäste Selbstmord begehen, am Ende bleibt nur noch der Spieler und das Kind über. Klingt Spannend und nach viel Inhalt? Ja, klingt aber auch nur so. 7th Guest bietet eigentlich nichts ausser Zuckerwatte. Im Grunde schleicht man durch die Renderlocation und schaut sich (furchtbar grobpixelige, selbst für 1992er Verhältnisse) kurze Videos an. Deren Schauspielerische Qualität ungefähr zwischen „Mitten im Leben“ und „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ angesiedelt ist und löst dann ein Rätsel. Nicht irgendeines sondern eine richtige Kopfnuss. 13 Stück gibt es davon.

Die Läufer sollen die Seiten tauschen.
Als Beispiel, dass Damenproblem, es gilt 8 Damen auf einem Schachbrett so zu Ordnen das diese sich nicht gegenseitig Schlagen können. In einem anderen Rätsel gilt es Dosen mit Buchstaben so anzuordnen das diese einen sinnvollen Satz ergeben. Blöderweise gibt es als Vokale nur „Y“. Wer nicht gerade Altenglisch beherrscht wird kaum auf die Zungenbrecherlösung: „Shy Gypsy Slyly Shyly Tryst By My Crypt“ kommen. Fast alle Rätsel sind auf diesem Niveau. Dazu kommt das Problem. „7th Guest“. Das Spiel ist nur stellenweise Linear. Die meisten der 13 Rätsel lassen sich ohne Reihenfolge anwählen. Dadurch ergeben aber die Videosequenzen keinen Sinn, weil diese eigentlich aufeinander Aufbauen und eine Zusammenhängende Geschichte erzählen. Zudem, wer kein Englisch kann, der kann das gleich Vergessen, Untertitel gibt es keine zudem ist das Englisch auch kein Oxford Schulenglisch, sondern brutal schweres Altenglisch.  

Die bekannteste Treppe der Spielegeschichte

Fazit:

Im Grunde ist 7th Guest eigentlich nur heiße Luft, 13 extrem schwere Logikrätsel verpackt in einer durch das Spieldesign quasi unverständlichen Story mit netter Grafik. Daher bezog das Spiel auch damals seine Faszination, die Technik war unglaublich gut. Was man vom schauspielerischen Talent der Darsteller jetzt nicht sagen konnte. Aber das Spiel war mit kosten von etwas über 1 Millionen $ sowieso schon teuer und stellte sich trotz Umsetzung auf PC/CD-I und Mac als finanzielles Desaster für den Publisher heraus. Was auch daran gelegen haben konnte das Virgin Games 200 DM für das Spiel haben wollte zu Anfang. 1997 erschien auch eine kaum veränderte Windows Version, welche allerdings recht rar ist.  

Bezug:

Das Spiel gibt es für ein paar Dollar (aktuell sind es $5,99) bei GOG.com und bei Steam mit schwankenden Preisen. Beide Versionen sind die DOS Versionen mit angehängtem ScummVM. Nicht der Windows Port. Es gibt auch eine Version für iPad im iTunes store.  

Trivia:

Es gibt ein Buch zum Spiel, welches 1995 erschien. (Der 7. Gast, ISBN 3-442-43377-0) dies bringt dann auch die Story in die richtige Reihenfolge. Ist allerdings schon länger Vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.

Warum die anderen Gäste Geister sind? Nun, nach den Dreharbeiten fiel auf das die in das Spiel hineinkopierten Charaktere durch Filmprobleme eine Art Aura bekamen, daher wurde dass ganze schnell noch Umgeschrieben so das die Charaktere jetzt eben Geister sind.

Es gibt eine deutsch lokalisierte CD-I Version, die allerdings durch den Flop des CD-I Systems relativ rar ist. Auch ist die Übersetzung wohl nicht sonderlich gelungen.

Der Nachfolger 11th Hour, der 1995 erschien, sah zwar deutlich besser aus, aber mittlerweile hatten sich solche Renderspiele eher zu einer plage Entwickelt. Es gab hunderte hier von. So das, dass Spiel unterging. Später erschien dann noch „Uncle Henrys Playhouse“. Das Rätsel aus 7th Guest und 11th Hour enthielt. Plus einen Bug der das letzte Rätsel unlösbar machte. Verkäufe vom Playhouse liegen im geschätzten 400 Stück Bereich.

Samstag, 16. November 2013

Real Heroes Firefighter



Hersteller:  Village 1 / Rondomedia
Erschien: 2011
Hardware: 1,0 GHz, 1 GB, 128 MB Grafikkarte
Wertung: 8/10
USK: Ab 12

Der heißeste Sommer überhaupt in Los Angeles, naja gut das haben die jedes Jahr, aber Details. Der Spieler begeht gerade seine Abschlussprüfung auf der Feuerwehrakademie. Besteht diese natürlich und ist fortan Probie beim 13. Feuerwehrdepartment. Ein Probie ist in etwa das was dem deutschen Feuerwehrmannanwärter entspricht (jaja da müsste Feuerwehrmann/frauanwärter stehen, dass klingt aber ziemlich Scheisse.). Also in jede menge supergefährliche Einsätze geschickt wird. Wo wir gleich dabei sind. Das ganze Spiel ist unrealistisch. Kein Mensch würd einen Probie gleich in solche Situationen schicken. Erst recht nicht alleine, aber genau das ist man meistens. Die Kollegen lassen gerne den Spieler die gefährliche Arbeit machen und stehen gerne mit dem Feuerlöscher rum und löschen ein Klo, oder einen Blumenkübel, während man selbst ständig mit irgendwelchem Flammenwänden zu tun hat. Aber gut, den anderen ihren Kaffee hinterhertragen wäre dann doch etwas öde. Da könnte man Coffeeshop Tycoon spielen.

Solche Feuerwände gibt es öfters im Spiel zu sehen
Das ganze ist im übrigen eine Wii Umsetzung. Während man dort mit der Wii-Mote auf den TV zielt muss hier mit Maus und Tastatur agiert werden. Das funktioniert genau wie jeder Shooter, außer das hier der (scheinbar extrem Lange und unzerstörbare) Schlauch und der Feuerlöscher als Waffe dient. Warum die eigenen Kollegen ständig versuchen riesige Flammenwände mit dem Feuerlöscher statt dem Schlauch zu löschen ist wohl ein Geheimnis. Ganz davon ab das diese auch nur nach einem Stupfen Script arbeiten und nichts selbstständig machen. Sprich ALLES bleibt am Probie hängen.  Hin und wieder gibt es auch Türen aufzubrechen, was mit dem „Halligan Werkzeug“ was in etwa ein Brecheisen  ist, oder diese gleich mit der Axt kaputt zu kloppen. Manchmal gilt es dann mit dem Spreizer oder der Säge zu arbeiten. Diese muss man nur in Position drehen und kann sie dann benutzen. Schwierig wird so etwas zu keiner Sekunde.

Dabei sind die Einsätze eigentlich ganz Spannend, mal ist es eine Stahlfabrik die brennt. Dann eine ganze Wohnsiedlung, zwischendurch gibt es mal ein Erdbeben das gleich eine ganze Brücke einstürzen lässt und sogar ein Vergnügungspark. Leider steigert sich aber der Schwierigkeitsgrad nicht. Es wäre im Grunde egal in welcher Reihenfolge die Einsätze kommen würden. Zwar gibt es 3. Schwierigkeitsgrade aber das bedeutet auch nur dass man weniger Widerstandskraft gegen Feuer oder Stromstöße hat. Wobei die PC Steuerung das ganze noch einmal wesentlich einfacher macht als auf der Wii.

Über 7. Brücken musst du gehen!
Leider ist „Real Heroes Firefighter“ auch Graphisch auf Wii Niveau, zwar lässt sich sie Auflösung der PC Version immerhin auf 1280x1024 erhöhen, trotzdem bleibt alles eckig und kantig. Sogar das Feuer selbst. Dafür ist die deutsche Sprachausgabe gelungen. Auch wenn hier teilweise amerikanische Begriffe und deutsche willkürlich durcheinander Geworfen werden. Was akut fehlt ist eine größere Story. Man fährt quasi nur von einem zum anderen Einsatz, während der Fahrt gibt es kleiner Gesprächsfetzen und das war es eigentlich. Die 9 Einsätze sind immerhin ansprechend Lang, zwischen 45 Minuten und 1 Stunde muss man da schon einplanen. Es gibt in jedem Level zudem versteckte Extras. So lassen sich 3. „Hinweise“ finden die auf die Brandursache schließen lassen. Auf der Feuerwache lassen sich dann im Nachhinein ein Bild dazu anschauen was den Brand verursacht hat. Zudem gibt es noch „Ausrüstungsgegenstände“ finden, die aber nur optischer Natur sind.

Fazit:

Hab ich aber ein großes Rohr!
Ok, dass Spiel hängt technisch dem aktuellen Stand um ca. 10 Jahre hinterher, es ist völlig unrealistisch. Macht aber trotzdem Spaß. Woran das liegt? Das Szenario ist völlig unverbraucht (sieht man mal von Feuerwehr 3D ab, was so gammelig ist, dass fasse nicht mal ich ohne zwang an). Sonst gibt es nur Strategiespiele in dem Bereich aber keine „Shooter“ und auch die Einsätze sind sehr abwechslungsreich und ansprechend gestaltet.

Ich hätte gerne einen zweiten Teil, mit besserer Grafik und mehr Umfang  und auch gerne eine größere Storyline. Will ja wissen wie es mit „Probie“ und Kollegen weiter geht.

Bezug:

Gibt es sowohl als PC als auch als Wii Version noch überall zu kaufen. Meine Version stammt aus dem Saturn und kostete 4,99€. Die Wii Version liegt bei etwa 20€.

Dienstag, 12. November 2013

Beat Hazard Ultra Edition



Hersteller: Cold Beam
Erschien: 2012
Hardware: 2,0 GHz, 512 MB RAM, 256 MB Grafikkarte
Wertung 10/10
USK: Ab 12

„Gameplay Powered by YOUR Music“ und gleichzeitig eine Epilepsiewarnung? Was soll das bitte sein? Grundsätzlich ist Beat Hazard Ultra Edition ein simpler Arcadeshooter. Ständig tauchen Gegner auf. Das können Asteroiden sein, andere Raumschiffe, riesige Boss Gegner oder gleich mal alles gleichzeitig. Die man einfach mal abschießen muss. Ist im Grunde wie das alte Asteroids nur mit abwechslungsreicheren Gegnern. Abgeschossene Gegner hinterlassen Bonusobjekte die mehr Schusskraft verleihen. Geldbeträge oder auch Punkte die sich in PowerUps investieren lassen. Kennt man alles und das wär auch nix besonderes.

Auch die 4 Spielmodi sind nichts besonders, der Standartmodus ist je ein Level bei der ein vorgegebener Countdown abläuft und man solange überleben muss. Der Überlebensmodus läuft unendlich bis man halt tot ist. Boss Rush bedeutet das immer mehr Bosse auftauchen die besiegt werden müssen. Im Chilloutmodus gibt es keine begrenze Lebenanzahl. Das Spiel läuft immer weiter.

Das besondere an „Beat Hazard“ ist, es benutzt zum generieren der Level Musik, sowohl einige Tracks die es mitliefert sondern kann auch die eigene Mp3 Sammlung importieren. So könnte sein Lieblingsalbum in das Spiel importieren und es beim Spielen hören. Dabei analysiert das Spiel den Track und generiert so die Gegner, und auch die Hintergrundgrafiken des Level. Dies endet oftmals in einem absoluten Farbchaos. Kein wunder das also vor Epilepsie gewarnt werden muss. Auch die Level länge richtet sich nach den Musikdateien, wer meint nur 30 Sekunden Tracks laden zu müssen um „viele Punkte für abgeschlossene Level“ einzusacken wird damit total auf die Nase fallen, kurze Level bringen wenige Punkte. Wer hingegen ein 15 Minuten Medley überlebt den wirft das Spiel mit Punkten zu. Nur ist das entsprechend auch Bockschwer, in jedem der drei Schwierigkeitsgrade.

Auch der LastFM und Twitter account lassen sich mit dem Spiel kombinieren, auch Internetradios unterstützt Beat Hazard.

Fazit:

Das Spielprinzip ist uralt. Aber die Möglichkeit, dass das Spiel die eigenen Songs als Vorlage benutzt ist genial. Auch wenn man von dem Song selbst nicht viel mitbekommt da das Spiel doch einiges an Konzentration fordert. Auch eignet es sich durchaus mal für eine schnelle runde Zwischendurch. Naja außer man hat Beethovens 9. Uncut auf der Festplatte, dann dauert die runde schon mal 74 Minuten.

Bezug: 

Beat Hazard Ultra Edition gibt es sowohl als Retail als auch bei Steam. Die Retailversion ist DRM Frei, und enthält einen Steamkey.

Das Spiel wirkt auf Screenshots überhaupt nicht. Daher verlinke ich ausnahmsweise mal Videos.

Montag, 30. September 2013

Game Tycoon



Hersteller: enjoy
Erschien: 2003
Hardware: Pentium 2, 350 MHz, 64 MB Ram, 
Wertung 6/10
USK: Ab 0

Erinnert sich wer an den Softwaremanager von 1993/4? Nein, im Grunde nicht schlimm denn das teil war sowieso nur durchschnitt. Hier ging es darum eine Spielefirma zu leiten und Spiele zu entwickeln. Im geistigen Nachfolger „Game Tycoon“ geht es grundsätzlich um das gleiche.

Das Spiel ist ähnlich aufgebaut wie MadTV, oder MadNews, oder der Planer und wie der kram alles heißt. Sprich der eigene Spielcharakter, es gibt immer ganze 3 zum Auswählen muss von Hand in die Büros und andere Lokations geschickt werden. Neben des Büros gibt es halt noch eine Bank, die man quasi ständig braucht, eine Universität, Werbeagenturen und mehr. Wobei im Spiel nichts Automatisch funktioniert, immer sind die gleichen Schritte nötig. Engine erstellen, Programmieren lassen. Spiel konzipieren, Programmieren lassen, Publishing Vertrag besorgen, Pressen lassen, Werbung machen und das ganze wieder von vorne. Zwar muss man hin und wieder gucken welche Genres beliebt sind, wegen den Verkaufszahlen, aber dass war es auch.

Die Spiele werden auch von einer Zeitschrift bewertet, je mehr Aufwand desto besser sollte man meinen. Im Gegensatz zu den aktuellen Zeitschriften auf dem Markt gibt es aber hier ein Problem. Während die Spielepresse hier durchaus berechenbar ist, viel Werbung/Hype bedeutet oft hohe Wertungen funktioniert das im Spiel nicht. Egal wie hoch der Aufwand ist den man in das Spiel steckt. Die Wertung bleibt mehr oder weniger Zufall. Das ist Ärgerlich wenn ein Publisher im Spiel z.b. eine 79% Verlangt aber nur 76% erreicht werden. Mit den gleichen Einstellungen und den gleichen Vorraussetzungen nach einem Neustart aber 89% erreicht werden. Etwas zuviel Zufall, dies frustriert ziemlich. Naja gut genauso wie bei den echten Wertungen, wenn eine Gurke mal wieder 85% zugeschustert bekommt.

Grafik und Sound sind ganz nett, aber irgendwie gar nichts besonders, viele Spiele haben diesen Comicartigen Grafikstyle. Was aber gar nicht geht ist dieses Musik gedudel. Nach wenigen Sekunden fühlt man sich zum Abschalten genötigt, was gar nicht so einfach ist, bei jeder neuen Mission ist die Musik wieder an. Ist ja wie Justin Bieber, keiner will es hören, und immer wieder taucht es auf.

Fazit:

Das Spiel hat zwar grundsätzlich gute Ideen, nur hapert es extrem an der Umsetzung, es gibt im Grunde keine Abwechslung und man macht ständig das gleiche. Leider gibt es auch einen hohen Zufallsfaktor, der das bestehen der Missionen zu einem reinen Glücksspiel macht.

Bezug:

Das Spiel gibt es aktuell noch bei Amazon.